Ich verbrachte meine Kindheit zu großen Teilen auf einem Campingplatz. Nicht an spanischen Urlaubsstränden, wo man mit dem Wohnwagen bis zur Mittelmeerküste zog, um dann immerhin in der Hüttendisco die Dorfschönheit von irgendeinem Kaff in Niedersachsen kennenzulernen. Nein, ich rede von einem feststehenden Wohnwagen auf einem Dauercamperplatz – und das nicht nur in den Ferien, sondern an jedem einzelnen Wochenende, an dem es möglich war. Und es war verdammt oft möglich.
Das war zeitweise ganz okay. Ich hatte ein paar gleichaltrige Freunde dort. Wir tauschten uns am Wochenende über die Schule aus oder spielten Boule, Volleyball, Tischtennis oder Kicker miteinander. Wenn es ordentlich heiß war, war das Baden im Campingweiher eine willkommene Abwechslung. An anderen Tagen war mir das Wasser als bekennendes Weichei schlicht zu kalt. Es waren naturverbundene, schöne und fantasievolle Jahre und sie waren etwas besonderes, weil es nicht nur irgendein Platz war, sondern ein FKK-Platz, auf dem wir alle nackt rumliefen.
Das fiel einem quasi gar nicht auf, weil einfach alle nackt waren. Alles hatte einen entspannten, natürlichen Umgang miteinander, ohne dass es mir überhaupt bewusst wurde. Die Sonne auf der nackten Haut fühlte sich wunderbar an und es war ohne Klamotten im Teich viel schöner als im Schwimmbad. Den größten Vorteil hatte FKK für uns darin, dass wir uns völlig unverkrampft quasi Woche für Woche dabei zusahen, welche Veränderungen das Pubertieren so mit sich brachte, was mich später zum weltbesten Mädchenversteher machte. Für ihre Brüste interessierte ich mich genau wie alle anderen meines Alters erst, als ich mein Taschengeld für die Bravo ausgab.
Es war ein heißer Spätsommertag, als ich den Schalter endgültig umlegte. Ich erinnere mich an keinen weiteren mehr, an dem wir gemeinsam Spaß hatten. Wir waren gerade mitten im Fußballfieber am Kickertisch in der Vereinshütte, als sich das Testosteron unübersehbar seinen Weg bahnte. Auf der anderen Seite standen die Schwestern Jasmine und Beatrice, zwei hochgewachsene Mädchen in meinem Alter, die aber beide schon etwas größer waren als ich. Beide kickten nicht nur ganz ordentlich, sondern sahen nackt auf ihren langen Beinen unfassbar attraktiv aus. Um die beiden zu beschreiben reicht die Tatsache, dass ich bis zu diesem denkwürdigen Match mit der Strategie überlebte, die beiden immer nur solange anzusehen, bis irgendwas von meinen Fantasien sichtbar wurde. Ein faszinierendes Training der Selbstdisziplin – und darin hatte ich ausreichend Übung.
Jedenfalls konzentrierte ich mich beim Tischfußball mit voller Absicht nur auf die hin- und her flitzende Kugel und beugte mich deshalb immer ein bisschen zu weit nach vorn. Und doch machte mich diesmal mein Unterbewusstsein darauf aufmerksam, dass die beiden Gazellen gegenüber inzwischen so groß waren, dass ihnen die Kickerstangen exakt aufs Dreieck zielten! Ich schaffte es noch ca. dreißig Sekunden – die mir wie Minuten vorkamen – trotz vorgetäuschtem Spieleifer dabei zuzusehen, wie sie sich die Drehstöcke wie wild zu sich hinstießen und wieder wegrissen. Dann ließ ich es einfach zu. Ich konnte nicht anders und blickte nach oben zu den Kugeln von Jasmine, wie sie mit jedem Ruck und Stoß hin- und her, hoch und runter kreisten. Dann sah ich auf die Dinger von Beatrice, die es glatt schaffte, sie synchron zu ihrer Schwester kreiseln zu lassen.
Mit meinen beiden Drehstangen in der Hand, fasziniert und gebannt von diesem einzigartigen Schauspiel gegenüber, spürte ich jetzt deutlich, wie sich eine dritte Stange ungebremst ihren Weg nach oben bahnte und deutlich an der Kante des Tischs anstieß – genau in dem Moment, in dem die Mädels trafen, ihre Hände nach oben rissen und vor Freude nach oben hüpften. In genau der gleichen Sekunde schossen mir nacheinander die Gedanken „Scheiße, wie peinlich“, „Wie komm ich aus der Nummer wieder raus?“ und „Kalt, kalt, kalt, ich brauch was kaltes“ durch den heißen Kopf. Ich nutzte den Augenblick des Torjubels, um mich ruckartig umzudrehen und die Flucht zu ergreifen, bin mir aber fast sicher, dass ihnen mein weit und deutlich abstehender Verräter aufgefallen war. Dann stürmte ich durch die offenstehende Tür nach draußen, legte einen rekordverdächtigen Sprint über die Wiese und daran anschließend einen astreinen Flachköpper in den Weiher hin! Noch beim Eintauchen spürte ich, wie mir mein Ständer beim Bremsen half.
Ich tauchte tief ein, drehte ein paar Alibirunden und als ich mich davon überzeugte, dass alles wieder in einem sehr ordnungsgemäßen, geradezu übertrieben keuschen Zustand war, kehrte ich pudelnass wieder zurück zur Hütte, um den beiden die Geschichte zu erzählen, die ich mir beim Schwimmen ausgedacht hatte. Die hübschen Schwestern waren inzwischen schon beim Boulespielen und standen mit dem Rücken zu mir. Ich sah gerade noch zu, wie sich Jasmine wie in Zeitlupe tief – wirklich sehr, sehr tief – nach unten beugte, um ihre Boule-Kugeln einzusammeln. Ich genoss den Anblick, bis er wieder auf Normalmaß war und es war irgendwie klar, dass ich mich bei den beiden nicht mehr blicken lassen konnte.
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