Zock it!

Nach der Schule hatten wir oft nichts besseres zu tun. Wir waren meistens zu viert. Der lange Siggi, Thomas, der dicke Patrick und ich. Es gab zwei Spielhallen in der City mit vielen Geldspielgeräten und jeder Menge dieser neuartigen Videospiele. Die Geldspieldinger interessierten uns nicht, obwohl ich mir manches Mal ansah, wie die Zocker eine Münze …

Junges Glück

Bild: Karel Philips Spierincks – Venus Sleeping, with Satyrs and Cupids Wir waren beide jung. Ich war gerade neunzehn und hatte von nichts eine Ahnung, aber hielt mich für unsterblich cool und wahrscheinlich war ich das auch. Marie war 18. Es war unsere erste Reise und Rom schien uns als Ziel angemessen. Sie hatte einen alten …

Der Deal

Mein Kadett war Baujahr 67 und würde im nächsten Jahr Zwanzig werden. Ich liebte meine Badewanne. Alles daran war einfach. Die Schlösser taugten aber nichts. Der Schlüssel hatte ein gewisses Gewicht und einen langen, gezackten Bart. Wenn man ihn ganz ins Türschloss steckte und ein Viertel nach rechts drehte, gab die Kraft der Drehung den …

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Vierundfünfzig. Weder er noch sie wussten zu dem Zeitpunkt, wie man das macht mit dem Nachwuchs, also kann es auch nichts mit Genen zu tun haben. Alles was ich kenne, sind die verschwommenen Bilder aus dem Berner Wankdorfstadion und die sich überschlagende Stimme von Herbert Zimmermann in der Radioreportage „…aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, …

Die ganz große Ernte

(Aus der Serie: Meine Abenteuer mit dem Buchhalter) Es war Mitte August. Und es war ein verdammt heißer Sommer, dieser Sommer 89. Die Hubschrauber flogen nun täglich übers Gelände. Ich sah den Buchhalter besorgt an. Der Buchhalter sah die Plantage besorgt an. Wie jeder Kiffer entwickelte ich einen gesunden Hang zur Paranoia. Vielleicht hatten sie …

Notiz an mich selbst

Die großen Augenblicke realisierst Du erst, wenn sie vergangen sind. Wenn Du gut darin bist, die Momente zu genießen, dauert es nicht sehr lange, bis du sie als die großen Dinge realisierst. Wenn Du nicht so gut drin bist, merkst Du erst nach Jahren, wie schön etwas war. Wir beschäftigen uns viel zu oft mit …

Überspielt

Die Ben-Trilogie (3) Es gibt Menschen, die vergisst man nie. Ben war so einer. Und er war nicht nur kurz Teil meines Lebens. Ich hatte acht intensive Jahre mit ihm. Sein offensiver Umgang mit seiner Trinksucht war außergewöhnlich. Er war nicht der Typ, den man als seinen Freund bezeichnen könnte, dafür hatte er einfach zu …

Die Profis

Die Ben-Trilogie (Teil 2) Ich klingelte am frühen Nachmittag bei Ben, weil ich wusste, dass das eine gute Zeit war. Ben brauchte immer ein paar Stunden, bis er in Fahrt kam. Andererseits konnte er zu sehr in Fahrt sein, wenn man ihn erst abends sah. Die Zeit zwischen zwei Uhr nachmittags und sechs Uhr abends …