Abschied von Ben

Ich träumte mal was echt Seltsames. Nicht, dass es mir an originellen Träumen mangelt. Ich bin sehr kreativ drin. Oft passieren die wundersamsten Stories mit so viel Handlung und Action, dass ich mich morgens kaum noch an alles erinnern kann, was schade ist. Wenn es irgendwem gelingen würde, den ganzen Mist abzuzapfen – so viel …

Les aventures marocaines

Aus den marokkanischen Tagebüchern. Teil 1. Die Delphine hatten ihren Spaß daran, die Fähre zu begleiten. Zu zweit, zu dritt oder zu viert hüpften sie in den Wellen auf und ab. Schnellten wie die Pfeile aus den Wellen. Hoch den Arsch. Und mit Karacho wieder zurück. Platsch! Und gleich nochmal. „Wenn wir nur irgendwas so …

Easy Money

Ich fand den Job über die Jobbörse an der Uni. Es klang nach leicht verdientem Geld. „Entrümpelung. Zwanzig Mark die Stunde, zwei Mann“, stand da. Ich rief den bärenstarken Kalle an, weil der es schaffte, sogar Waschmaschinen alleine zu tragen. Mit ihm würde ich das locker schaffen. Dann besorgten wir uns einen Transporter und fuhren …

Cornelia

Bis zur Grundschule waren es jeden Tag drei Kilometer. Nichts gegen das, was unsere Eltern zu ihrer Zeit hinter sich brachten. Aber ich lief den Schulweg schon als Sechsjähriger allein, jeden Morgen. Ich schreibe das, weil ich seit zwanzig Jahren keinen Grundschüler mehr habe alleine rumlaufen sehen. Ich steckte das Pausenbrot ein, das meistens aus …

Wir sind vom FCS

ALLE Bilder sind aus dem obigen Buch von Paul Burgard/ Ludwig Linsmeyer „90 Minuten“ – Mit Ferdi Hartung in die Bundesliga. Teil 2: 1. FC Saarbrücken, im Echolot Verlag erschienen, das Copyright liegt beim Verein zur Förderung des Landesarchivs Saarbrücken, 2014, ISBN: 978-3-945087-01-5, 508 Seiten, www.landesarchiv.saarland.de In diesem Bild grätscht Jovan Acimovic in seinem vielleicht …

Frisches Fischfutter

Es lief immer auf die gleiche Tour. Wir luden drei Dutzend Anwälte ein, bezahlten ihnen die Parkplätze im Hotel und reservierten einen der besten Tagungsräume der Stadt. Man musste sie stets bauchpinseln. Juristen, was immer sie tatsächlich machten, hielten sich in der Regel für unbesiegbar. Also gaben wir ihnen das Gefühl, die besten zu sein. …

Zehn Monate vor elf Jahren

Dresden im Januar 2008. Da lag ein verdammt großer Haufen Arbeit. Ich karrte meinen ganzen Besitz quer durch Deutschland, suchte mir eine Bleibe, zog ein und legte mit dem Schreiben los. Ein Parteifreund des Bürgermeisters hatte das Sagen. Vom Schach verstand er nichts. Als erste Handlung stellte er seinen Freund ein, der von irgendwas eine Ahnung …

Der große Knall

  Wir waren beide jung. Ich war neunzehn und hatte von nichts eine Ahnung, aber hielt mich für unsterblich cool und wahrscheinlich war ich das auch. Marie war achtzehn. Ihre Kurven waren so wunderbar wie die des alten Käfers, mit dem wir Italien entdeckten. In Rom brachten wir es fertig, unseren gesamten Besitz samt unserer …

Volltreffer

Ich verbrachte meine Kindheit zu großen Teilen auf einem Campingplatz. Nicht an spanischen Urlaubsstränden, wo man mit dem Wohnwagen bis zur Mittelmeerküste zog, um dann immerhin in der Hüttendisco die Dorfschönheit von irgendeinem Kaff in Niedersachsen kennenzulernen. Nein, ich rede von einem feststehenden Wohnwagen auf einem Dauercamperplatz – und das nicht nur in den Ferien, …

Die drei Klassiker

Die Stadt aus der ich bin, bemühte sich stets redlich, was zu bieten, aber irgendwie war das doch sehr übersichtlich. Für jemanden wie mich, der an allem interessiert war, solange es nichts oder nur wenig kostete, war es mühsam. Die Stütze ging für Miete, Lebensmittel und allerlei berauschender Substanzen drauf und neben Straßenfestival und Gartenfesten …