Schockschwerenot!

Jedes Wochenende ein anderes Hotel. Gar nicht so übel. Dass es von nun an immer so weiter ginge, war unwahrscheinlich, aber es war angenehm – keine Frage. Man kam gut rum im ganzen Land, sah‘ ne Menge und die Beziehung in der ich steckte, war alles andere als taufrisch, aber diese Art der Wochenendgestaltung legte …

Das Martyrium

Es begann harmlos. Ab und zu wachte ich davon auf, wartete bis der Schmerz wieder vorbei war und schlief dann wieder ein. Das passierte nicht sehr oft und hielt nie sehr lange an. Aber dann wurde es regelmäßiger und ich begann, das Kopfweh mit Aspirin zu bekämpfen. Manchmal eine halbe Aspirin, manchmal versuchte ich es …

Moabit ist Beste

Inzwischen krieg‘ ich ein Gefühl für die Kiezlagen in der Stadt. Und ich brauchte eine Weile, um dahinter zu kommen. Wenn Du in Berlin beispielsweise nur fünfhundert Meter weiter ziehst – das sind mitunter zwei völlig verschiedene Welten. Nirgendwo in Berlin ist mir das bisher deutlicher geworden, als in Moabit. Es gibt dort mucksmäuschenstille Anwohnerstraßen, …

Zur Post

Dienstags und Donnerstags war Fußballtraining. Und danach trafen wir uns bei Eddie. Es war eine altbacken eingerichtete, voller Holztische und Holzstühle stehende Dorfkneipe. Es gab eine beachtlich lange Theke, die um zwei Ecken ging, es gab einen Geldspielautomaten und zwei Videospielautomaten, wovon mich einer ganz besonders faszinierte: Man musste mit einem Kran ein Containerschiff beladen. …

Sommerpause: Tarzan

Tarzan hatte ja keine Ahnung. 34 Jahre als Junggeselle gelebt und plötzlich fällt dieses Weib da aus dem Himmel und sagt ihm, er soll ein Baumhaus bauen. Tagsüber kommandierte sie ihn herum und nachts nuschelte sie ihm Sachen ins Ohr in einer Sprache, die er nicht verstand. „Darling“, sagte sie. „Mein edler Wilder. Du hast …

Schlimmer geht immer!

(Bild von Pexels auf Pixabay) Es war Freitagmittag. Irgendwer hatte bei der letzten Feier einen halben, selbstgebackenen Marmorkuchen stehen lassen. Dazu packte ich meinen Schlafsack, die Zahnbürste, Jeans und T-Shirt und dreihundert Märker ein. In den Untiefen des Kofferraums meiner fahrbaren Badewanne fand ich zu meiner eigenen Überraschung eine fast komplette Palette Dosenbier. Das sollte …

Les aventures marocaines (2)

Aus den marokkanischen Tagebüchern, Teil 2. Eine Geschichte ohne Anfang – und ohne Ende. Drei Wochen in Fès. Keine andere marokkanische Stadt faszinierte mich derart. Ich war selten in der äußeren Altstadt oder der ‚Ville nouvelle‘, vielleicht an drei oder vier Tagen. Den Rest verbrachte ich in der inneren Altstadt – der Medina. Wenn man …

Gestern kurz vor Sieben

Bild: Pixabay/Alex   Es waren insgesamt siebzehn Menschen aus drei oder vier Familien, alles Rumänen. Wir kassierten die Ausweise ein und versuchten ihnen in Englisch klar zu machen, dass wir ihren gesamten, faktisch wertlosen Besitz jetzt einkassieren und den Platz räumen. Insgesamt standen wir mit fünf oder sechs Cleanern und genauso vielen Polizisten unter der …